Dehler 34 S
Die Dehler 34 (später 34S) wurde im Yachttest 24/83 näher vorgestellt. Dabei beschrieb man die Beziehung zur Regatta Yacht db1 wie folgt:
"Es wird eine ganze Reihe von regattabegeisterten Seglern geben die schon einmal mit einer db1 geliebäugelt haben. Doch meistens legte die Familie ihr Veto ein. Zu viele Strippen, Strecker und Taljen auf Deck, zu wenig Komfort unter Deck. Dies ließ Werftchef Willi Dehler nicht ruhen. Er präsentierte die Dehler 34, die zwar von der db1-Rennversion den Rumpf, aber sonst ein ganz neues Innenleben erhielt."
Die Hauptabmessungen der Dehler 34S sind:
Rumpflänge: 10,10 m ; Länge Wasserlinie: 8,30 m
Breite: 3,40 m ; Tiefgang: 1,70 m
Verdrängung: 3,8 t ; Ballast: 1,8 t ; Ballastanteil 47%
Großsegel: 29,5 qm ; Genua: 33,9 qm
Masthöhe über Wasser: 15,30 m ; Mastlänge ü. Deck: 13,80 m
Maschinentyp: Yanmar 2GM ; 11,5/15 kW/PS
Dieseltank 60 l ; Frischwassertank 120 l
Stehhöhe: 1,83 m
Aus der Dehler 34S wurde 1985 die Optima 101 die dann im Yachttest 14/85 beschrieben wurde. Der Test stellte zwar ebenfalls eine Beziehung zur db1 und der modifizierten db2 her, aber die Unterschiede zur Dehler 34S werden nicht genannt.
Die zur Dehler 34S abweichenden Hauptabmessungen sind:
Großsegel: 27,8 qm ; Genua: 34,2 qm
Masthöhe über Wasser: 14,80 m ; Mastlänge: 13,30 m
Die Segelfläche bei der Optima 101 war also etwas kleiner und der Mast einen halben Meter kürzer.
Die beiden Bootstypen waren vom Grundsatz her gleich und weichten nur in technischen Details voneinander ab.
Der größte Unterschied lag im Preis. Der führte dazu, dass die Optima 101 im ersten Vierteljahr gut 250 mal verkauft wurde.
Grundriss Dehler 34 (1983) und Optima 101 (1985)
Grundriss der Optima 106 bzw. Dehler 34 (1989)
Aus der sehr erfolgreichen Optima 101 wurde die Optima 106/ Dehler 34, die sich von den Rumpflinien her weiterhin nicht änderten, aber einen neuen Grundriss für die Inneneinrichtung bekamen.
Im Prospekt änderten sich die folgenden Angaben zu den Hauptabmessungen:
Länge über Alles: 10,60 m
Länge Wasserlinie: 8,60 m
Verdrängung: 4,2 t
Segelfläche: 51 qm
Die db1 wurde im Yacht Test 18/81 näher vorgestellt. Der Testbericht endet mit dem recht treffenden Urteil:
" Die db1 ist ein Regattaschiff mit Wohnkomfort. Ihr Deckslayout und die Beschlags Ausrüstung sind optimal. Regattasegler werden ihre Freude daran haben. Ebenso eignet sie sich für die sportliche Familie wo die Söhne schon kräftig mit zupacken können. Für eine zweiköpfige Familiencrew, wo Muttern das Vorschiff macht, ist sie indes nicht geeignet."
Die Hauptabmessungen der db1 sind:
Länge über alles: 10,10 m ; Länge Wasserlinie: 8,10 m
Breite: 3,40 m ; Tiefgang: 1,89 m
Verdrängung: 3,3 t ; Ballast 1,6 t , Ballastanteil: 48,5 %
Großsegel: 32,4 qm ; Genua 30,6 qm
Maschinentyp: Farymann 11,8/16 kW/PS
Bei der Weltmeisterschaft der 3/4 Tonner 1980 an der französischen Atlantikküste trat die db1 zum ersten Mal an und musste sich nur von einer One Off Konstruktion geschlagen geben. Die Platzierungen 2, 3, 5 und 6 wurden jeweils von einer db1 belegt.
1981 vor Helsinki gab es ein ähnliches Bild. Nur diesmal war der Serienboot Konkurrent aus Dänemark die X-102 mit am Start. Diese gewann dann auch gleich den Titel während die db1 Flotte die Plätze 2, 3, 4, 5 und 6 belegten.
Die Entwicklung ging weiter, die IOR Formel änderte sich. So wurde die db1 leicht modifiziert und hieß dann db2 - und aus der X-102 wurde die X-3/4 ton.
1984 gab es die Weltmeisterschaft in Kiel und diesmal hieß der Weltmeister db2.
Die db1 schaffte es trotz aller Erfolge nicht eine Einheitsklasse zu werden, so wie es Dehler mit der Sprinta Sport gelungen war. Spätestens nach der Vorstellung der X-99 im Jahr 1985 und der Veränderungen zur db2 war für die db1 die Chance auf eine Einheitsklasse verpasst.
Das Potential des Rumpfes war jedenfalls auch 20 Jahre nach seinem Erscheinen noch sehr gut wie der Weltmeistertitel der Kieler Yacht Froschkönig (Optima 101) im Jahr 2005 gezeigt hat.
Fazit:
Die db1 und Dehler 34S sind ein Meilenstein in der Entwicklung des GFK Serienyachtbaus. Wir fuhren die Dehler 34S mit dem 1,90 m tief reichenden Bleikiel der db1. Die Segelleistungen des Bootes waren im Vergleich zu den üblichen Fahrtenbooten sensationell. Die hohen Geschwindigkeiten und damit großen Etmale bei fast allen Windbedingungen sind schon beeindruckend. Es stieg aber auch das Arbeitspensum an Bord. So kam es durchaus mal vor, dass ich auch auf einem Tagestörn bis zu viermal das Vorsegel wechselte.
Entschädigt wurde man auf den teilweise engen Fahrwassern der Ostsee durch phantastische Kreuzeigenschaften. Die Höhe am Wind bei sehr guten Geschwindigkeiten ließ auch schon mal einen Dragonfly (Trimaran) verzweifeln, der es in einem engen Fahrwasser nicht schaffte vorbeizukommen.
Die Fähigkeit eines Bootes sich bei schwerem Wetter aus einer Legerwall Situation frei kreuzen zu können ist eines der wichtigsten Kriterien für die Seetüchtigkeit. Mit diesem Boot haben wir es gemacht während andere Segelkollegen mit ihren Booten abbrachen und abgelaufen waren.